Dorfkirche Niederseefeld

Beitragsbild: Bärbel Wunsch - Kirche Niederseefeld
![]() Steckbrief
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15913 Niederer Fläming | Teltow-Fläming |
Spätgotische Feldsteinkirche aus dem 15. Jh., Fachwerkturm von 1729, musste 1925 wegen Baufälligkeit komplett erneuert werden; Ende des 19. Jh. Innenausstattung im neogitischen Stil; Dinse-Orgel von 1886. |
Besichtigung nach Anmeldung im Gemeindebüro Illmersdorf, Tel. 0 33 744 - 80957 |
Kirche Niederseefeld (Teltow-Fläming) – Text: Bärbel Wunsch
Eingebettet in die sanft gewellten Hügel, blumenbunten Felder und Wiesen, die von der Eiszeit geprägt wurden, liegt das charmante Straßendorf Niederseefeld im Niederen Fläming. Die idyllische Landschaft verleiht dem Ort eine ruhige und malerische Atmosphäre, die zum Verweilen und Genießen einlädt. Hier ist ein idealer Ort für Naturbeobachtungen, zum Beispiel von Vögeln, Wildtieren und Pflanzen. Außerdem bietet die Region mit dem „Fläming-Skate“ die Möglichkeit, per Fahrrad durch die malerische Landschaft zu fahren und die Natur aktiv zu erleben.
Ein besonderes Wahrzeichen des Dorfes ist die spätgotische Dorfkirche Niederseefeld, die aus robusten Feldsteinen gebaut wurde. Das Baumaterial wurde aus unzähligen Findlingen und Lesesteinen gewonnen, die während der letzten Eiszeit aus Skandinavien hierher „importiert“ wurden. Laut Dehio-Handbuch wurde der Bau der Kirche im 15. Jahrhundert errichtet. Das Kirchenschiff hat einen rechteckigen Grundriss und ist von einem Kirchhof umgeben, der durch einen Zaun eingefriedet ist. Die Kirche wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach verändert und erweitert. Das zeigt sich im Mischmauerwerk aus Feldstein und Mauersteinen, wobei verschiedene Baustile und Materialien zum Einsatz kamen. An der Südseite befindet sich die Priesterpforte mit einer spitzbogigen zweistufigen Backsteinlaibung. Der Westturm, der im oberen Bereich einen quadratischen Fachwerkaufsatz erhielt, nimmt die volle Breite des Kirchenschiffs ein und wurde im Jahr 1729 erbaut. An jeder Seite ist eine rechteckige Schallluke, darüber ein Pyramidendach, auf dem eine kleine Turmhaube errichtet wurde. Diese schließt mit einem weiteren Pyramidendach, Turmkugel, Wetterfahne und Stern ab. Bereits im Jahr 1777 wurde der Turm umfassend repariert, wegen Baufälligkeit musste der Fachwerkaufsatz im Jahr 1925 komplett erneuert werden. 1882/83 wurden die ehemals spitzbogigen Fenster vergrößert, wobei die Fensterfaschen aus Mauerstein gefertigt wurden und die Kirche erhielt zudem eine neue Innenausstattung. Der Kanzelaltar mit der Abbildung des letzten Abendmahls Jesu, die Hufeisenempore in neugotischer Optik sowie das pokalförmige Taufbecken stammen aus dieser Zeit. Für den Umbau des Altars wurde eine ältere Rahmung wiederverwendet. Im Jahr 1886 erhielt die Kirche eine Orgel vom Berliner Orgelbauer Dinse, die das Innere zusätzlich bereichert und die Gottesdienste musikalisch untermalt.
Seit dem 1. Januar 2024 gehört die Kirche Niederseefeld zur Gesamtkirchengemeinde im Niederen Fläming, die insgesamt 12 Kirchen umfasst. In den Dörfern werden verschiedene Projekte als missionarische Erprobungsräume umgesetzt, um neue Formen der Gemeindearbeit und Gemeinwohlorientierung erfolgreich zu erproben. Damit sollen innovative Ansätze getestet werden, um das Zusammenleben und die Gemeinschaft vor Ort zu stärken.
Um die ortsprägende Dorfkirche Niederseefeld auch in Zukunft nutzbar zu erhalten und dass über viele Jahrhunderte gewachsene kulturelle Erbe für kommende Generationen zu bewahren, braucht die Kirche Unterstützung. Das Fachwerk des Turms zeigt an den Außenseiten an den Ecken und Rändern Schäden durch Verwitterung, und die Mauerwerksgefache drohen sich herauszulösen. Die provisorischen Stahlbänder, die bereits angebracht wurden, sind stark korrodiert und daher nicht mehr tragfähig. Außerdem ist eine Neuverputzung des Giebels dringend notwendig, da die Efeuwurzeln in das historische Mauerwerk eingewachsen sind und durch ihr Dickenwachstum Risse sowie Feuchtigkeitsprobleme verursachen. Die Entfernung dieser Wurzeln ist unter denkmalrechtlichen Bedingungen allerdings sehr kostspielig.
Alle diese Maßnahmen sind essenziell, um die Kirche vor der Schließung zu bewahren, sie weiterhin als lebendigen Ort der Gemeinschaft, Begegnung und des kulturellen Erbes zu erhalten und Besucher dazu einzuladen, die Verbindung zwischen Religion, Geschichte, Natur und Architektur zu entdecken. Jede Unterstützung hilft dabei, den Zusammenhalt im Dorf zu fördern und die Geschichte von Niederseefeld für die Zukunft zu sichern. Der Förderkreis Alte Kirchen Berlin Brandenburg e.V. beteiligt sich an den Sanierungskosten.
Adresse der Kirche: Niederseefelder Straße 13a, 15913 Niederer Fläming,
Ev. Gesamtkirchengemeinde Niederer Fläming, Gemeindebüro befindet sich im Pfarrhaus 15936 Ihlow, Illmersdorf 25, Tel. 033744 – 80957, Mail: Pfarramt.illmersdorf@kkzf.de
Ansprechpartnerin: Kirchmeisterin Christina Kampf, Tel. 0151170857437, Christina.Kampf@gemeinsam.ekbo.de
Spendenkonto: Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg e.V.
Evangelische Bank – IBAN: DE94 5206 0410 0003 9113 90
Verwendungszweck: Dorfkirche Niederseefeld
Touristische Angabe: Dorfkirche liegt in der Nähe des Fläming-Skate: https://www.flaeming-skate.de/de/startseite.php