Die Kirche in Granzow leidet unter Wasser und Holzwurm
Das Gotteshaus von Granzow hat Sanierungsbedarf. Dach und Gebälk sind kaputt. Die Kirchengemeinde hat aber kaum eigenes Geld für die Finanzierung der Arbeiten.

Die Kirchenälteste von Granzow möchte nicht, dass das Gotteshaus im Ort vergessen wird. Deshalb versucht Karin Peinregelmäßig, kleine Veranstaltungen in der Kirche und drumherum zu organisieren. Gerade erst war die Resonanz wieder groß, als die Granzower zum Kirchenkaffee mit Musik eingeladen hatten. Sogar Gäste aus dem sächsischen Herrnhut waren dabei. Sie verbrachten ein paar Tage in Bad Wilsnack und hatten zufällig vom Konzert in Granzowerfahren.
Vier Veranstaltungen im Jahr
Das Kirchenkonzert im Sommer gehört neben dem Gottesdienst zu Ostern, dem Adventssingen und der Weihnachtsandacht zu den regelmäßigen Veranstaltungen. „Wir sind nur eine kleine Kirchengemeinde, haben deshalb auch nur ein kleines Budget“, sagt Karin Pein. Sie versucht mit dem Wenigen viel zu machen. Unterstützung bekommt sie dabei nicht nur von den Kirchenmitgliedern. Auch die anderen Granzower sind dabei, backen Kuchen oder gehen der Kirchenältesten zur Hand. 30 Kirchenmitglieder gibt es in Granzow. Die meisten davon zählen zur älteren Generation.
Orgel und Uhr sind fertig
Karin Pein hat in den vergangenen Jahren schon viel bewegt für die Kirche. So setzte sie sich unter anderem für die Restaurierung von Orgel und Uhr ein. Aktuell treibt es ihr Tränen in die Augen, wenn sie die Wände der Kirche sieht. „Sie sehen schäbig aus“, sagt sie. Grund ist ein Wasserschaden, der wegen des kaputten Daches zustande kam.
Die Holzdecke ist nass. das Wasser läuft an den Wänden, die einen Kreideanstrich haben, herunter. Dazu kommen noch der Holzwurm, der das Dachgebälk zerfressen hat, und der schiefe Giebel. „Ich wünsche mir, es würde schnell etwas passieren“, so die Granzowerin. Aber sie denkt, dass die Aussichten nicht so gut sind, da andere Kirchengemeinden in der Umgebung auch Sanierungsbedarf haben und größer sind.
Keine Gefahr am Giebel
Das will der zuständige Pfarrer Daniel Feldmann so nicht unterschreiben. „Ich würde schon versuchen, es anzugehen“, sagte er auf MAZ-Nachfrage. Vom Giebel gehe derzeit keine akute Gefahr aus, so der Pfarrer. Das habe ihm ein Bauingenieur bestätigt, der sich das Gebäude angesehen hat. Feldmann sagt, dass herauszufinden ist, was am dringendsten am Granzower Gotteshaus gemacht werden muss. Dann könne man schauen, ob es dafür Förderungen gibt.
Daniel Feldmann betreut mehrere Kirchengemeinden. Dazu gehören auch Demerthin und Gumtow. Für beide Kirchen gibt es Sanierungskonzepte. „Wir befinden uns in der Phase der Antragstellung für Bauprojekte an beiden Gotteshäusern“, sagt der Pfarrer. Dass Granzow dabei außen vor bleiben muss, sieht er nicht.
Von Sandra Bels
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