Ein Wunderbrunnen im havelländischen Wallfahrtsort Buckow bei Nennhausen vermutet
In Buckow lässt sich Mysteriöses vermuten. Ein besonderer spiritueller Reiz geht aus der Gegend aus. Sogar einen Wunderbrunnen soll es geben.
19. Januar 2021, 09:00 Uhr•Buckow
Von René Wernitz/MOZ

Bewegung an frischer Luft bleibt erlaubt. Warum jetzt nicht mal rätselhafte Orte in und um Rathenow besuchen? Auch Buckow (Gemeinde Nennhausen) ist ein seltsam anmutendes Dorf.
Östlich von Rathenow gelegener Hotspot der Regionalgeschichte
Rund zwölf Kilometer Luftlinie vom östlichen Ortsausgang Rathenows entfernt, ist Buckow auf den ersten Blick nur ein kleines Dorf wie viele andere im Westen des Havellands. Durch die geschichtliche Brille betrachtet, stellt dieser Ort aber einen regionalen Hotspot dar. Dafür verantwortlich sind sein Alter (Ersterwähnung bereits 1161) und die für ein kleines Dorf (rund 80 Einwohner) viel zu große Kirche. Der Grund für ihre Ausmaße gründet sich in der Tatsache, dass im Spätmittelalter viele Christen dorthin gepilgert waren. Tatsächlich war Buckow, als das umgebene Havelländische Luch noch nicht trocken gelegt war, ein Wallfahrtsort.
Worin bestand der spirituelle Reiz?
Bis heute kann nur darüber spekuliert werden, was konkret den spirituellen Reiz ausübte. Auf dem Marienberg in der Stadt Brandenburg soll es ein wundertuendes Marienbildnis gewesen sein. In Bad Wilsnack war es vermeintliches Wunderblut, das Christen aus Nah und Fern lockte. Auch in Buckow soll es „heiliges Blut“ gegeben haben, das in der Kirche verwahrt worden sein soll. Auf www.denkmalschutz.de heißt es: „Neben der historisch dokumentierten Wunderblutwallfahrt wird Buckow wiederholt mit einem Wunderbrunnen in Verbindung gebracht – wohl auch als Geschäftsidee.“
Wunderbrunnen mit heidnischem Ursprung?
Vielleicht stellt der Brunnen aber auch ein Überbleibsel aus der slawischen Zeit dar, als auch die Menschen im Havelland noch ganz andere Götter und Mythen hatten. Bekanntlich wurden heidnische Kultstätten von den Christen gern überbaut beziehungsweise überformt und umgewidmet. Sollte je der Standort des Wunderbrunnens archäologisch nachgewiesen werden können, wäre das eine kleine Sensation.
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