Fachwerkturm in Görzig erhält Standsicherheit zurück
Wegen des winterlichen Wetters sind die Bauarbeiten unterbrochen worden. Dennoch – die Sanierung des Dorfkirchenturms soll im April abgeschlossen sein.
02. März 2021, 18:00 Uhr•Görzig
Von Monika Rassek

Der Turm der kleinen Dorfkirche in Görzig ist eingerüstet, doch lange Zeit wurde daran nicht gearbeitet. „Das Wetter“, sagt Pfarrerin Elisabeth Preckel und erklärt, „der viele Schnee, dazu die Kälte, alles nicht optimal, um die Arbeiten derzeit weiterzuführen.“ Die Dorfkirche in der Gemeinde Rietz-Neuendorf gehört zu den Gotteshäusern der Evangelischen Gesamtkirchengemeinde Beeskow. Bis zum April, so die Pfarrerin, sollen die Arbeiten abgeschlossen sein, deren Kosten etwa bei 100.000 Euro liegen würden.
Dass die Standfestigkeit des Turms nicht gefährdet war, fiel durch einen Zufall auf: Im Jahr 2017 wütete ein Sturm, wobei ein Balken des Fachwerkturms beschädigt wurde und ausgewechselt werden musste. „Dabei wurde festgestellt, dass der Schaden viel größer als erwartet und somit auch viel teurer war“, so Elisabeth Preckel rückblickend.
Kirche gehörte zur Problemsammlung
Im Jahr 2016 wurde die kleine Kirche mit dem quadratischen Dachturm aus Fachwerk vom Verein Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg als „Dorfkirche des Monats“ März vorgestellt – was nicht zwangsläufig als Kompliment gilt. Denn erstmals wurde vom Förderkreis im Januar 2002 zur finanziellen Unterstützung der Dorfkirche von Jakobshagen aufgerufen und diese dafür als „Dorfkirche des Monats“ vorgestellt.Seitdem gibt es diese Rubrik. „Es ist auch eine Sammlung von Problemen, aber fast jeder Beitrag hat Verweise, mit denen das Schicksal der Kirche verfolgt werden kann. Es ist eine Sammlung, die Mut macht“, heißt es seitens des Förderkreises.In der Vorstellung der Dorfkirche Görzig des Förderkreises ist viel Geschichtliches zu erfahren, beispielsweise, dass im Angerdorf – welches als „Jortzck“ erstmals 1393 urkundlich in einer Besitzurkunde des Hospitals und der St. Nikolauskapelle zu Beeskow erwähnt wurde – der dreiachsige Kirchen-Bau Mitte des 18. Jahrhunderts entstand.
Orgel bedurfte einer Überholung
2016 galt der Hilferuf aus Görzig der Orgel, die einst Begeisterung auslöste, nun aber dringend einer umfassenden Restaurierung bedurfte: die hölzernen Pfeifen vom Holzwurm beschädigt, das Leder der Balganlage verschlissen. Zudem seien Pfeifen entwendet worden, die restlichen seien teils verschmutzt und deformiert. „Ein Restaurierungsgutachten der Firma Sauer Orgel Frankfurt (Oder) beziffert die Kosten für eine gründliche Reparatur auf etwa 27.000 Euro“, heißt es.Ein Teil der benötigten Summe konnte durch Spenden und Benefizkonzerte gesammelt werden, den Rest hofften die Görziger durch den Aufruf zusammenzubekommen. „Das hat leider nicht geklappt“, erzählt Anne-Kathrin Hartmann vom Kirchenbüro. Wenn der Turm saniert sei, würde weiter für die Orgel gesammelt.
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