Hommage an Claire Waldoff in der Dorfkirche Kleßen

Der Förderverein Dorfkirche Kleßen engagiert sich nicht nur für den Erhalt des Gotteshauses. 2007 gegründet, standen zunächst vorbereitende Arbeiten für eine notwendige Instandsetzung der Kirche im Vordergrund der Vereinsarbeit. „Im Jahr 2010 konnten wir für 200 000 Euro die Kirche sanieren“, sagte Vorstandsmitglied Bernd Cronjaeger, als er am Wochenende etwa 100 Besucher zu einem unterhaltsamen Nachmittag mit der Berliner Schauspielerin und Sängerin Sigrid Grajek in der Dorfkirche begrüßte.
Falke und Storch
Der Förderverein organisiert jährliche mehrere kulturelle Veranstaltungen in der Kirche und hatte dafür am Samstag erst einmal ein spezielles Problem zu lösen. Im Frühjahr hat ein Wanderfalke das Storchennest auf dem Schornstein einer ausgedienten Landwirtschaftshalle besetzt. Dem Storchenpaar bauten Naturschützer und Einwohner ein neues Nest auf dem Schornstein der Dorfkirche.
Nest noch da
Zwei Junge wurden in dem Nest aufgezogen. Inzwischen haben sich die Störche schon in ihre Winterquartiere verabschiedet. Das nun leere Nest wurde aber noch nicht vom Schornstein der Kirche genommen und umgesetzt. So konnte der Ofen in der Kirche auch nicht geheizt werden.
Hilfe aus dem Ort

Dafür sorgte dann Sigrid Grajek mit ihrem Claire Waldoff-Programm „Ich will aber gerade vom Leben singen“. Stefanie Rediske begleitete das Programm, mit dem Sigrid Grajek schon seit einigen Jahren erfolgreich in Deutschland unterwegs ist, auf dem Piano.
Das Leben der Claire Waldoff
Sigrid Grajek kam in schwarzer Hose, mit weißem Hemd und Schlips in die Kirche. Ausdrucksstark ließ sie den Besuchern auf kurzweilige Weise ihre Leidenschaft für Kabarett und Schauspielerei spüren. Mit dieser Hingabe ließ sie in zwei Stunden das Leben der Claire Waldoff Revue passieren.
Große Karriere
Sigrid Grajek erzählte aus diesem Leben mit Hingabe, als wäre sie es selbst gewesen, die mit Heinrich Zille durch Berliner Kneipen zog, Nordhäuser Korn liebte, Zigarren rauchte , fluchen konnte wie ein Müllkutscher, eine Lebensgefährtin hatte und daraus auch kein Geheimnis machte.
Ab nach Bayern
Die Besucher erfuhren, wie die Nazis dieser eigentlich so temperamentvollen Frau deren Lieder die Berliner auf der Straße pfiffen und sangen, das Leben schwer machten mit Aufnahme- und Auftrittsverboten. Claire Waldoff zog nach Bad Reichenhall, wo sie am 22. Januar 1957 starb.
Lieder zum Leben
Passend zu den jeweiligen Lebensabschnitten der Claire Waldoff sang Sigrid Grajek deren Lieder, wie „Hermann heeßt er!“, „Nach meine Beene is ja janz Berlin verrückt“, „Mal runter, mal rauf, so ist der Lebenslauf“, vom „Grünem Aal“, dem Leben auf dem Hinterhof und zum begeisterten Abschluss natürlich „ Wer schmeißt denn da mit Lehm“.
Von Norbert Stein
Märkische Allgemeine Zeitung, 14.10.2019Corona-Verbote prägen das Jahr beim Kirchenförderverein Kleßen 02.11.2020 · Märkische Allgemeine Zeitung |
Hommage an Claire Waldoff in der Dorfkirche Kleßen 14.10.2019 · Märkische Allgemeine Zeitung |
Kleßen – Storch besetzt Schornstein auf der Kirche – Gottesdienste bleiben unbeheizt 11.04.2019 · Märkische Allgemeine Zeitung |
Staaken: Kirche wird abgerissen 22.01.2021 · Märkische Allgemeine Zeitung |
Wie eine 200 Euro Spende den Weg zur Restaurierung der Orgel von Grano ebnete 19.01.2021 · Lausitzer Rundschau |
Königinnen stehen gut da zum Jahr der Orgel im Kirchenkreis Mittelmark-Brandenburg 19.01.2021 · Märkische Allgemeine Zeitung |
Abbild des Kostbaren im Brandenburger Dom 19.01.2021 · Märkische Oderzeitung |
Ein Wunderbrunnen im havelländischen Wallfahrtsort Buckow bei Nennhausen vermutet 19.01.2021 · Märkische Oderzeitung |