Sanierungen der Kirchen in der Region Herzberg wird fortgesetzt
Der Kirchenkreis Bad Liebenwerda hat im vergangenen Jahr etwa 600 000 Euro für die Sanierung von Kirchen und Pfarrhäusern im Raum Herzberg investiert. Schritt für Schritt soll es damit weiter gehen.
11. Januar 2021, 15:51 Uhr•Herzberg
Von Birgit Rudow

© Foto: Sylvia Kunze
87 Kirchen gibt es im Kirchenkreis Bad Liebenwerda, zu dem auch die Kirchen der Region Herzberg gehören. Hinzu kommen noch etliche Pfarrhäuser und Gemeindehäuser. Viele dieser Gebäude sind sanierungsbedürftig. „Es ist zwar nicht so, dass Kirchen oder Pfarrhäuser im Raum Herzberg akut einsturzgefährdet wären, aber punktuell gibt es noch zahlreiche Schäden vor allem am Mauer- und Fachwerk oder an den Dächern. Um die zu beseitigen, müssen wir noch viele Jahre an den Problemen dran bleiben“, sagt Heiko Müller, Kirchenbaureferent im Kreiskirchenamt in Herzberg.
Orgeln in Herzberg und Wiederau saniert
Im vergangenen Jahr wurde an zahlreichen Gotteshäusern in der Region Herzberg saniert und rekonstruiert, nicht nur an der Bausubstanz sondern auch an der Innenausstattung der Kirchen. Hervorzuheben ist dabei unter anderem die Sanierung der Rühlmann-Orgel in der Herzberger Stadtkirche St. Marien durch die Orgelwerkstatt Scheffler in Sieversdorf bei Frankfurt (Oder). Ein halbes Jahr hat die umfangreiche Rekonstruktion gedauert. Anfang Oktober wurde die Orgel feierlich wieder eingeweiht.Auch in Wiederau bekam die Kirchenorgel 2020 eine Frischekur. Zusätzlich fanden Reparaturmaßnahmen im Innenbereich der Kirche statt. So wurden die Wände und die Decke sowie das Orgelgehäuse restauriert. Mit einigen Restarbeiten soll die Sanierung in diesem Jahr abgeschlossen werden, sagt Heiko Müller.
Im Pfarrhaus Schlieben wurden die Fassade und der Innenbereich saniert. An der Südfassade der Kirche im Herzberger Ortsteil Buckau hat im vergangenen Jahr eine Teilsanierung begonnen. Dafür gab es Fördermittel vom Land Brandenburg. In Wiepersdorf bei Schönewalde stand das Dach der Kirche im Fokus der Handwerker.
Marodes Fachwerk in Stolzenhain
In Mehlsdorf im benachbarten Teltow-Fläming, das unmittelbar an Knippelsdorf grenzt und ebenfalls zum Kirchenkreis Bad Liebenwerda gehört, läuft die Kirchensanierung bereits seit zwei Jahren, so der Baureferent. Kirchenschiff und Turm werden unter anderem mit Hilfe von Leader-Mitteln erneuert.Begonnen haben auch die Arbeiten an der Kirche Stolzenhain, die dafür eingerüstet wurde. Hier stehen der Turm und die Kirchenhülle auf der Sanierungsliste. „Allerdings mussten wir bei genauerer Betrachtung feststellen, dass auch das Fachwerk äußerst marode ist und dass die Sanierung einen größeren Aufwand erfordert“, sagt Heiko Müller. An der Kirche Rehfeld wurde im vergangenen Jahr der marode Dachstuhl saniert und anschließend wurden im Kirchenschiff die Wände und die Decke gemalert. In der Kirche Wahrenbrück wird die Herrschaftsloge umgebaut. In Grassau wurden im vergangenen Jahr der Dachstuhl und die Dachhaut erneuert. In Frauenhorst sind Putzarbeiten vorgenommen worden und der untere Teil des Kirchturms wurde saniert. Vor zwei Jahren hatte das Geld nur für den oberen Teil bis zur Haube gereicht, so Müller.
Mittelzusage für Uebigau
Für anstehende Sanierungsarbeiten an der Kirche Uebigau hat der Kirchenkreis Bad Liebenwerda die Fördermittelzusage bereits erhalten. Derzeit laufen die Planungen und erste Ausschreibungen, so Müller. Hier sollen im Innenraum der Kirche die Decken und Wandflächen restauriert sowie Arbeiten am Fußboden und an den Emporen vorgenommen werden.„Wir haben im vergangenen Jahr wieder viel geschafft“, sagt der Kirchenbaureferent. Etwa 600 000 Euro wurden in die Sanierung der Kirchen im Raum Herzberg investiert. Finanziell unterstützt wurden die Maßnahmen vom Kirchenkreis, vom Land Brandenburg, von der EU und von der unteren Denkmalschutzbehörde des Landkreises.
Nur kleine Schritte
Das Geld reiche aber eigentlich nie, so Heiko Müller. Man müsse immer abwägen, was am dringendsten gemacht werden muss. Es gebe noch viele „Baustellen“, sagt er. „Wir können nur die Mittel ausgeben, die wir haben. Meistens sind es kleine Schritte, die wir machen“, so Müller.Welche Vorhaben in diesem Jahr realisiert werden können, steht noch nicht im einzelnen fest. Einige Förderanträge laufen. Andere müssen erst noch gestellt werden. Als wichtiges Projekte sieht Heiko Müller zum Beispiel die Weiterführung der Arbeiten in Buckau an. Auf seiner Liste stehen ebenfalls die Kirchen in Bernsdorf, Züllsdorf, Brandis, Alt Herzberg oder Drasdo. Allerdings müssen alle Projekte im Kirchenkreis erst noch bestätigt werden, sagt der Baureferent.
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