Nachhaltigkeit in der Denkmalpflege

Immer wenn der Frühling kommt, stellt das Brandenburgische Landesamt für Denkmalpflege seinen jährlichen Denkmalreport vor. Am 4. März nutzte Landeskonservator Thomas Drachenberg in Potsdam diese Gelegenheit, der deutschen Baupolitik die Denkmalpflege in Punkto Nachhaltigkeit als Vorbild hinzustellen. Der Verschleuderung von Energie durch Abriss und Neubau müssten Erhalt und Umnutzung bereits bestehender Gebäude entgegengesetzt werden – damit „wir der Erde weniger auf den Wecker fallen“. So könnte in manchen Orten auf den Bau von neuen Dorfgemeinschaftshäusern verzichtet und stattdessen auf die Nutzung bestehender Dorfkirchen für Gemeinschaftszwecke gesetzt werden.
Eine wichtige Aufgabe sei auch die Verbindung des Ausbaus erneuerbarer Energien und des Erhalts von Denkmälern und Kulturlandschaften. Der Denkmalschutz stehe Wind- und Solarenergie nicht entgegen. Voraussetzung sei, dass das Erscheinungsbild eines Denkmals nicht verunstaltet werde.
Landeskonservator Drachenberg wies zudem darauf hin, dass durch den Klimawandel oft unbemerkt wichtige Ankerpunkte der Kulturlandschaft verloren gehen: „Bäume und Pflanzen sterben massenhaft durch den Klimawandel.“ Vor allem in vielen kleinen Gutsgärten führe dies zu Veränderungen, die nicht dokumentiert würden. Um dem schleichenden Verlust gärtnerischer Strukturen zu begegnen, sei dringend mehr Personal und Geld nötig. Betroffen seien mehr als 30 Anlagen, darunter in Boitzenburg, Rheinsberg, Lieberose und Bad Freienwalde.
Bedroht, so Drachenberg, seien weiterhin zahlreiche sakrale Kunstschätze in den brandenburgischen Kirchengebäuden. Als Beispiel nannte er den mittelalterlichen Schnitzaltar der Katharinenkirche in Brandenburg an der Havel. Für dessen Restaurierung würden allein rund 200.000 Euro benötigt.

edp

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