Dorfkirche Melzow

Logo Offene Kirche
Steckbrief
17291 Oberuckersee OT Melzow Uckermark
Feldsteinbau mit Renaissancealtar von 1611, Lang und Dinse-Orgel von 1859 Von Mai bis Oktober täglich geöffnet, sonst Schlüssel bei Fam. Janowski, Tel. 039863-78300, oder 0170-8345079
Freunde der Melzower Kirche e.V.
Bernd Janowski; Steglitzer Str. 9; 17291 Oberuckersee /OT Melzow

Melzower Sommerkonzerte

Die Dorfkirche in Melzow auf Kirchen im Landkreis Uckermark

Dorfkirche Melzow in der Dokumentation Kirchen in der Uckermark

Angaben korrigieren oder ergänzen

    Angaben korrigieren oder ergänzen

    Wir prüfen die Informationen und behalten uns die Veröffentlichung vor. Die Daten werden elektronisch gespeichert. Sie werden nicht für weitere Angebote verwendet und nicht an Dritte weitergegeben. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

    Dorfkirche Melzow
    Dorfkirche des Monats September 2004, Juni 2005

    Das uckermärkische Dorf Melzow liegt etwas erhöht inmitten der bewegten Endmoränenlandschaft östlich des Oberuckersees. Zwar trifft man im Sommer hier häufiger auf Wanderer oder Radfahrer, Durchgangsverkehr gibt es in dem abseits der großen Straßen gelegenen Ort jedoch nicht.

    Bereits zum dritten Mal finden 2004 in der mittelalterlichen Feldsteinkirche die „Melzower Sommerkonzerte“ statt. Bisher mussten sie ohne den Klang der Orgel auskommen, obwohl das historische Instrument der eigentliche Grund für das Entstehen der Veranstaltungsreihe war.

    Als im Frühjahr des Jahres 2002 eine umfassende Dachsanierung geplant wurde, geriet auch die seit langem nicht mehr spielbare Orgel wieder in den Blick. Auf Anregung des in Melzow lebenden Musikers Georg Kallweit von der Akademie für alte Musik wurde ein Orgelsachverständiger eingeladen, der von der vorhandenen Substanz begeistert war und zu einer umfassenden Restaurierung ermutigte. Nahezu im Originalzustand war eine verhältnismäßig große und handwerklich sehr solide gebaute mechanische Schleifladenorgel erhalten geblieben, die jedoch seit Jahrzehnten nicht mehr spielbar war. Nach einem Kostenvoranschlag des Sieversdorfer Orgelbauers Scheffler sollte die Restaurierung 46.000 Euro kosten.

    Die Melzower gründeten einen Förderverein und veranstalteten die ersten Benefizkonzerte. Zuschüsse wurden beantragt und Haussammlungen im Dorf durchgeführt. Erstaunlich schnell war genügend Geld vorhanden, um mit den Arbeiten beginnen zu können. Das Kulturministerium bewilligte ebenso einen Zuschuss wie die Kreissparkasse.

    Gesammelt wurde anfangs für eine Orgel der Potsdamer Firma Gesell von 1875; so stand es jedenfalls in den alten Akten. Als Tobias Schramm von der Firma Scheffler mit den Arbeiten begann, fand er jedoch eine Inschrift, die darauf hinwies, dass es sich um ein Instrument der Berliner Firma Lang und Dinse aus dem Jahr 1859 handelt, es sich bei den Arbeiten der Firma Gesell also wahrscheinlich um einer erste Reparatur oder eine Ergänzung handelte.

    Die mehr als 600 Pfeifen wurden repariert, ergänzt oder originalgetreu nachgebaut, die Windladen und Ventile erneuert und der Spieltisch restauriert. Die Restauratorin Annett Schulz reinigte und festigte die originale, fast 150 Jahre alte Farbfassung des Prospektes. In Melzow ist man jetzt gespannt auf den Klang des historischen, lange nicht mehr vernommenen Instrumentes.

    Manchmal staunen die Melzower selbst, wie schnell es ihnen gelungen ist, das Geld für die Reparatur ihrer Orgel zusammen zu bekommen. Der Erfolg hat Mut gemacht: Die „Melzower Sommerkonzerte“ wird es auch im kommenden Jahr geben. Dann soll Geld für die dringend notwendige Restaurierung des wertvollen Renaissancealtars aus dem Jahre 1610 gesammelt werden.