Groß Behnitz (HVL) Geschichte erleben –Traditionen pflegen
Text: Ilse Gerlach (ebenfalls veröffentlicht im Anzeigenblatt der Stadt Nauen, Ausgabe 6/ 1. November 2022)
Auf Wunsch der Jugendclubkinder und zur Freude der Heimatvereinsmitglieder erfuhr das Projekt Behnitzer Heimatgeschichte am 23. September eine Fortsetzung. Diesmal trafen wir uns an diesem sonnigen Spätsommertag in unserer schönen Dorfkirche. Wer durch die schwere Tür die Kirche betritt, ist beeindruckt von der Größe, der Erhabenheit, der Ruhe. Nach der Begrüßung berichtete Rita Jung, die Vorsitzende des Heimatvereins, mittels eines bebilderten Arbeitsblattes den interessierten, aufmerksam zuhörenden jungen Behnitzern aus der Geschichte des Ortes von der Gründung bis zur Gegenwart sowie Wissenswertes über das Gotteshaus. Die vielen Fragen zeugten von dem großen Interesse. Im Anschluss wurde es dann richtig spannend, als die Vorsitzende des Gemeindekirchenrates Karin Labitzke, die Türen zur Gruft unter dem Mausoleum des Erbbegräbnisses der Familie Borsig öffnete. Nur die mitgebrachten Taschenlampen dienten als Lichtquelle und gaben dem Ausflug in das unterirdische Reich etwas Geheimnisvolles. Erstaunt und überrascht waren die kleinen und großen Entdecker von dem dunklen Gewölbe mit dem übergroßen Zinksarg. In dieser Familiengruft wurde 1933 der Patronatsherr Ernst von Borsig sen. bestattet. Über eine sehr schmale Wendeltreppe ging es wieder ans Tageslicht. Auf dem Friedhof zeigten die Kinder besonderes Interesse an den unterschiedlichen Möglichkeiten der Grabgestaltung. Nach dem Rundgang konnte noch die Orgelempore der Dorfkirche besichtigt und das Läutwerk der zwei Stahlgussglocken – gestiftet von den Brüdern Ernst und Conrad von Borsig im Jahre 1924 – wurde in Gang gesetzt. So endete auch dieser etwas andere Geschichtsausflug mit Lust auf ein weiteres neues Abenteuer in die Behnitzer Geschichte.