Von Förderkreis zu Förderkreis
Zu Besuch in der Luckauer Niederlausitz
Am 10. August 2024 trafen sich unser Vorstand und unsere Regionalbetreuer mit dem Vorstand des Förderkreises Alte Kirchen der Luckauer Niederlausitz e.V. zur Besichtigung einiger ihrer „Problemkinder“. Die Idee des Besuchs war bereits lange angedacht gewesen und von Anne Haertel dann zusammen mit Annegret Gehrmann neu angeschoben worden.
Unser Besuch begann in der sehr sehenswerten Kirche von Groß Jehser. Hier ging es um Risse an der Decke und den Wänden. Es gibt wohl ein noch nicht identifiziertes statisches Problem vermutlich im Dachbereich. Die Kirche hat einen schönen Innenraum, in dem sich viel Inventar erhalten hat – auch einige bedeutende Epitaphien und Reste von Totenkronen.
In der kleinen Dorfkirche von Egsdorf (innen hübsche holzsichtige Einrichtung) drückt der Turm, der eigentlich ein Dachreiter ist, auf das Dach und die Außenmauern, so dass Risse entstehen. Er soll noch in diesem Jahr stabilisiert werden.
Auch in Cahnsdorf hat der Turm ein Problem: Es wurden wohl irgendwann tragende Balken herausgenommen, so dass er nun zu sehr auf die Außenmauern drückt.
In der riesigen, frühgotischen Kirche von Riedebeck werden zurzeit bauzeitliche Wandmalereien freigelegt. Die erste Phase ist finanziert, eine zweite wartet noch auf Mittel. Die Kirche hatte lange Zeit Probleme mit dem Dach, hat viel Ausstattung verloren, allerdings hat sich ein sehr schöner gotischer Altar erhalten.
In Gehren ist das Dach breitflächig undicht. Die Kirche wurde 1823–25 in den alten Mauern neu aufgebaut.
In Pitschen-Pickel geht es um den Erhalt der ortsbildprägenden Feldsteinmauer um den Kirchhof herum, während in Paserin das undichte, gemauerte Dach des Turms Probleme bereitet.
Den Abschluss bildete Niendorf, ein Beispiel für eine gelungene Renovierung, die wir finanziell unterstützt hatten. Die Kirche wurde 1908/09 neu erbaut. Sie ist hell und hat ein sehr ansprechend ausgemaltes Tonnengewölbe. Viel Inventar stammt aus dem abgerissenen Vorgängerbau. Man ist sichtlich stolz auf das schöne Dorf, das malerisch um einen parkartig angelegten Anger mit Fontäne gruppiert ist.
Die ganze Gegend ist reich an sehr schönen und auch sehr unterschiedlichen, beeindruckenden Kirchengebäuden. Der Austausch zeigte, wie wichtig es ist, sich um diese dörflichen „Perlen“ zu kümmern, Ansprechpartner zu sein, mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Beide Förderkreise arbeiten unabhängig. Die Luckauer haben 63 Mitgliedskirchen, die dauerhaft betreut werden, aber auch Einzelpersonen als Mitglieder. Sie sind stark lokal verankert, aber auch in Facebook und Instagram unterwegs. Unser Förderkreis Berlin-Brandenburg (FAK) ist breiter angelegt, kann aber auch Projekte der Luckauer bei Bedarf fördern (siehe Niendorf). Aktuellen Bedarf gibt es beispielsweise bei Egsdorf und Riedebeck.
Philipp Schauer