Wunder dauern etwas länger
Nach zwölf Jahren Sanierung ist die Dorfkirche in Dargersdorf schöner denn je

Das Sprichwort „Was lange währt, wird endlich gut“ ist oft nicht wahr, wie man besonders in Berlin weiß. Es gibt aber ein schönes Gegenbeispiel aus der Provinz nördlich der Hauptstadt und zwar in Dargersdorf in der Schorfheide (Landkreis Uckermark). Zwölf Jahre hat die Sanierung der Dorfkirche gedauert, es gab nicht nur Bauprobleme und Geldnöte, sodass die einst grauen Haare von Bernhard Haertel mit der Zeit schlohweiß wurden. Doch der inzwischen 75 Jahre alte Baubeauftragte der Kirchengemeinde Polsensee, zu der neben Dargersdorf auch Gollin und Vietmannsdorf gehören, ließ sich nicht entmutigen. Ende Juni 2025 erntete er den Lohn für seine Ausdauer: Die Glocke ertönte wieder nach Jahren des Schweigens, und die Fachwerkkirche war rappelvoll, als er die Gäste zur Wiedereinweihung begrüßte. Er lobte nicht nur die Handwerker, die aus altem und neuem Holz ein herrliches Werk schufen, sondern besonders auch eine Nachbarin der Kirche, die ehemalige Berliner Finanzsenatorin Annette Fugmann-Heesing, die sich mit großem Eifer um die Beschaffung des Geldes gekümmert hatte. Die Mittel kamen aus kirchlichen, privaten und öffentlichen Quellen; auch der Förderkreis Alte Kirchen hat zweimal Geld überwiesen. Nicht weniger als eine Million Euro hat die Sanierung gekostet. Wahrlich viel Geld für eine kleine Kirche in einem kleinen Dorf, doch wenn man dieses Gotteshaus aus dem Jahre 1734 jetzt so idyllisch auf seinem kleinen Hügel unter großen Bäumen betrachtet, so wirkt es wieder wie ein sakrales Schmuckstück.
Konrad Mrusek
