Linthe – die Kirche auf dem Berg
Restauriert und vielseitig nutzbar
Wuchtig wie ein alter Wehrturm ragt die Dorfkirche auf dem Berg über dem Ort Linthe (Potsdam-Mittelmark) in die Höhe. Weithin sichtbar und vielleicht wirklich einmal ein Wehrturm, bedenkt man ihr Alter -über 800 Jahre- und die Zeitläufe. Zwischen dem Naturschutzpark Nuthe-Nieplitz und den Belziger Landschaftswiesen gelegen, zum Amt Brück gehörend und von einem gut gepflegten Friedhof umgeben.

Sie besteht aus einem leicht über Schiffsbreite hinausragenden Turm und Schiff mit geradem Ostabschluss. Auf der Südseite befand sich vormals eine barocke Sakristei. Das Mauerwerk des Schiffs in seinem westlichen Bereich sowie das des Turms bis zur Traufhöhe des Schiffs besteht aus sorgfältig bearbeiteten Feldsteinquadern. Die Kanten sind teilweise in Backstein ausgeführt. Der Turmoberteil samt Glockengeschoss besteht komplett aus Backstein mittelalterlichen Formats. Die Schallöffnungen zeigen Spitzbogenabschlüsse. Putzblenden dienen als zusätzlicher Schmuck.
Auf der Nordseite des Bauwerks liegen drei Zugänge: Priesterpforte und Gemeindeportal mit Feldsteingewänden und am Turm eine kleine Pforte mit Backsteingewände. Im Innern verbindet eine Doppelarkade Turm und Schiff. Erhalten hat sich noch ein Taufstein mit einem Rundbogenfries aus der späten Romanik.

Die Kirche wurde über die Jahrhunderte mehrfach restauriert. Immer wieder haben sich Menschen in Linthe gefunden, die bereit waren, die Mühen von Instandsetzung und Pflege auf sich zu nehmen. So auch diesmal. Über Jahre hinweg haben sich der frühere Gemeinderatsvorsitzende Wilfried Kranepuhl und dann sein Nachfolger Wolfgang Beelitz mit vielen anderen zusammen um die aktuelle Restaurierung gekümmert. Lange Zeit konnte die Kirche nicht oder nur teilweise genutzt werden.
Mit einem Festgottesdienst wurde nun am 12. Mai 2025 endlich der Abschluss gefeiert. Pfarrer Franz Sczotok führte in einer bewegenden Feierstunde mit Chor und Orgel durch die restaurierte Kirche. Dabei sind aber nicht nur die defekten Teile des Sakralbaues saniert worden, sondern es wurde ganz neu und überraschend eine mehrfache Nutzung der Kirche ermöglicht. Im großen Altarraum ist jeweils seitlich des Altars reichlich Platz vorgehalten für unterschiedliche Formen der Kommunikation. Am Festtag wurden nach der kirchlichen Feier Tische und Bänke aufgestellt und der Tag fröhlich gefeiert (siehe Seite 1). Hier soll auch zukünftig vielfältiges Treffen stattfinden.
Und noch eine sehr angenehme Neuerung: die Sitzbänke sind mit einer modernen und funktionierenden Heizung ausgestattet. Der FAK hat das Projekt, insbesondere auch wegen der erweiterten Nutzungsmöglichkeiten, gerne unterstützt.
Theda von Wedel-Schunk
